Pflegesachleistungen

§ 36 SGB XI Pflegesachleistung

Kurz erklärt: Wer die Pflege nicht durch eine Privatperson absichern kann oder möchte, hat die Möglichkeit, die Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst absichern zu lassen. Der Pflegedienst kann dann für die zustehende Höhe der Pflegesachleistungen in dem jeweiligen Pflegegrad Leistungen erbringen, die zum Beispiel körperbezogene Maßnahmen (z.B. das Waschen) oder Hilfen bei der Haushaltsführung umfassen.

Pflegebedürftige Kinder

Kurz zusammengefasst: Ein Gutachter hat festgestellt, dass Ihrem Kind ein Pflegegrad zusteht, da es auf Grund einer Erkrankung oder Behinderung einen deutlich höheren Hilfebedarf als ein altersgleiches gesundes Kind hat? Ihnen stehen nun alle Leistungen der Pflegeversicherung entsprechend dem ermittelten Pflegegrad zu.

Der Entlastungsbetrag

Sozialgesetzbuch (SGB) - Elftes Buch (XI) - Soziale Pflegeversicherung (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1994, BGBl. I S. 1014) § 45b Entlastungsbetrag

Kurz zusammengefasst: Der Entlastungsbetrag dient dazu, die Pflegepersonen zu entlasten, welche eine pflegebedürftige Person zu Hause versorgen und Unterstützung in der Alltagsstruktur zu bieten. Er muss nicht gesondert beantragt werden, sondern steht jedem Pflegebedürftigen mit einem Pflegegrad zu. Der Entlastungsbetrag kann für einen Dienstleister, einen anerkannten Nachbarschaftshelfer oder einen geschulten Ehrenamtlichen genutzt werden, welcher nach Landesrecht dafür anerkannt ist. Zur Kostenerstattung reicht man die aus eigenen finanziellen Mitteln bezahlten Belege zur Erstattung bei der Pflegekasse ein oder unterschreibt dem Leistungserbringer monatlich eine Abtretungserklärung, damit dieser direkt mit der Pflegekasse abrechnen kann.
Der Entlastungsbetrag kann ebenfalls für die Tages-/ Nachtpflege, einen Fahrdienst, die Verhinderungspflege oder die Kurzzeitpflege verwendet werden.
Ab dem Pflegegrad 1 steht dem Pflegebedürftigen monatlich ein Betrag in Höhe von 125€ zur Verfügung. Das Budget, welches im laufenden Monat nicht verbraucht wird, kann angespart und bis zum 30. Juni des Folgejahres verbraucht werden. Reicht das Budget in Höhe von 125€ nicht aus, können zusätzlich bis zu 40% der Pflegesachleistungen in den Entlastungsbetrag umgewandelt werden. Im Pflegegrad 1 kann der Pflegebedürftige auch Leistungen der ambulanten Pflege (z.B. Hilfe bei der Körperpflege) über den Entlastungsbetrag finanzieren.